Kompost, Biomeiler und Bioenergie

Laubkompost

Im Goerzwerk fällt im Herbst relativ viel Laub an. Damit unser Laubkompost gelingen kann, haben wir Pferdemist von einem benachbarten Pferdehof hinzugefügt und eine Heißrotte angesetzt. Durch den hohen Anteil an Strukturmaterial und eine Lage Zweige als Belüftungsschicht unter der Kompostmiete haben wir einen Kompost, den wir nur zweimal umsetzen und dann lagern, bis er fertig ist. Wir haben bei unserem ersten Kompost noch per Handprobe die Temperatur und Feuchtigkeit überwacht, sind aber aufgrund des ausgeprägten Geruchs nach Walderde sicher, dass uns dieser Kompost gelungen ist und zumindest für den Eigenbedarf eine ausreichende Hygienisierung stattgefunden hat. Für die Zukunft haben wir ein Temperaturüberwachungssystem der Fa. Quanturi, das uns die Temperaturverläufe digital übermittelt.

Biomeiler im Goerzwerk
Wärmetauscher
Bioenergie - Natur Pur
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Biomeiler

Überwiegend ungenutzt bleibt bei der klassischen Kompostierung die thermische Energie der aufgesetzten Kompostmieten. Dies hat uns dazu bewegt für den Strauch und Baumschnitt, der auf dem Goerzwerksgelände angefallen ist, eine weitere Verwertungsoption zu prüfen: Die Verwertung der thermischen Energie in einem Biomeiler zum Beheizen einer Halle. – Dies Idee stammt aus den 80-er Jahren von Jean Pain1, der sich zum Schutz der Wälder vor Waldbränden in der französischen Provence auf eine Verwertung des Holzhackgutes von Unterholz spezialisiert hat und durch den Biomeiler eine Energiequelle zum Heizen und zur Biogasgewinnung erfunden hat. Dafür wird Holzhackgut, am besten aus feuchtem Grünschnitt mit Blättern aber wenig Nadelholzanteil z.B. auf eine 2,5 m hohe Miete geschichtet und mit 3 Lagen Wärmetauschern (Kunststoffrohr 200 m je Lage) versehen, über die Wasser erwärmt und zum Heizen genutzt werden kann. Das Holzhackgut muss insgesamt stark befeuchtet werden und wir haben zur Verbesserung der Rottebedingungen einen langsam freisetzenden Stickstoffdünger in Form von Hornspänen sowie Gesteinsmehl und selbst produzierte Holzkohle hinzugegeben.

Die Energie nutzen wir, um eine Halle im Goerzwerk zu heizen. Eine andere Möglichkeit wäre, ein Gewächshaus zu heizen und den Holzhackschnitzel Kompost stofflich im Gartenbau zu verwerten. Nach Abschluss der thermischen Nutzung wird das übrig gebliebene Material des Biomeilers im Goerzwerk zur Pflanzung von Sträuchern und Gehölzen im Goerzwerk verwendet

1) Ida und Jean Pain „DIE METHODEN JEAN PAIN“ oder „EIN ANDERER GARTEN“